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Der neue Mietspiegel – wer soll das noch bezahlen?

Der neue Mietspiegel für die Stadt Münster ist da. Das Ergebnis ist erschreckend. Die Mieten steigen im Vergleich zum Mietspiegel 2017 um satte 17,93%. Innerhalb der letzten zwei Jahre ergab sich allein eine Steigerung um 13,24%.

Eigentlich wollte der Gesetzgeber solch starken Steigerungen entgegenwirken, indem er nicht nur die Mieten der letzten vier Jahre, sondern die Mieten der letzten sechs Jahre zur Auswertung in den Fokus nahm. Genützt hat das offensichtlich nichts – die von den Mietern gefürchteten Steigerungen sind also nicht nur subjektiv empfunden, sondern entsprechen der harten Realität.

Wer soll diese Mieten künftig denn noch bezahlen? Wohnen in der Stadt Münster darf kein Luxus sein. Es ist nicht so, dass die Mieten aufgrund der besonderen Ausstattung der Wohnungen derart gestiegen sind, sondern aufgrund der Wohnungsknappheit. Entscheidend ist also nicht, ob man goldene Wasserhähne im Badezimmer hat, sondern dass man überhaupt eine Wohnung ergattern kann.

In Münster wird viel gebaut; das ist auch gut so. Leider stehen die nötigen Wohnungen aber nicht in absehbarer Zeit zur Verfügung. Eine Entspannung auf dem Mietmarkt ist also vorerst nicht in Sicht.

Bundesweit wird die Forderung nach dem Einfrieren der Miete für sechs Jahre laut. Mieterhöhungen sollen in dieser Zeit nicht mehr oder nur sehr begrenzt möglich sein. Für Wiedervermietungen müssen Obergrenzen geschaffen werden. Wir fordern daher einen Mietenstopp!

Mieter sollten eine Mieterhöhung in jedem Fall ganz genau auf Form und Höhe der geforderten Miete überprüfen lassen! Zu beachten ist nach wie vor die Kappungsgrenze i. H. v. 15 % innerhalb Münsters. Anzuwendender Mietspiegel ist einzig und allein der qualifizierte Mietspiegel der Stadt Münster, nicht etwa ein sogenannter Mietspiegel aus den einschlägigen Immobilien-Internetportalen.

[von Noma Hajar]