Rund um Münster

“Fridays for Future“: „Der DGB Münster würde durch den Streikausruf bundesweit eine Vorreiterrolle einnehmen“

Seit mehr als sechs Monaten protestieren die jungen Leute  von „Fridays For Future Münster“ für eine gerechte und konsequente Klimapolitik. Inzwischen gab es sieben Großdemos mit mehreren 10.000 Teilnehmer*innen und 18 Mahnwachen. Immer mehr Menschen aus allen Generationen machen mit. Nur: Das Klima-Bündnis moniert: „Dennoch bleiben konkrete Ergebnisse bisher aus. Der politische Druck, den wir vor Ort und bundesweit erzeugen, reicht offenbar noch nicht aus, um die Politik in die richtige klimafreundliche Richtung zu lenken.“

„Ich bin’s, der Klimawandel! Mache euch morgen FEUER unterm ARSCH!“ – FFF-Demo am 15. März in Münster. Foto: Jan Große Nobis.

Damit die Bewegung „Fridays For Future Münster“ zu mehr Überzeugungskraft kommen und eine größere Schlagkraft entfalten könne, wenden sich nun „FFF Münster“ an den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB): Sie fordern den DGB und die Beschäftigten Münsters auf, sich ihnen anzuschließen: „Um dies zu gewährleisten und weil wir wissen, dass auch dem DGB der Klimaschutz am Herzen liegt (1), schlagen wir vor, dass der DGB Münster zum 20. September 2019, am Internationalen Streiktag von Fridays For Future (2), einen ‚Warnstreik für das Klima‘ ausruft und alle dafür erforderlichen Schritte in die Wege leitet.“

Fridays For Future begründet den Aufruf damit, dass „es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Wohl der Beschäftigten und der aktuellen Klimakrise“ gebe. „Die zunehmende Hitze wird nicht nur für die Außenbeschäftigten wie Baustellenarbeiter*innen, Postboten oder Biergartenpersonal zu einer zunehmenden Belastung (3), sondern weltweit sehen wir die ökologischen und damit auch ökonomischen Lebensgrundlagen Millionen Beschäftigter gefährdet“, so FFF Münster.

Und weiter: „Durch die Ausrufung eines Warnstreiks könnten die Gewerkschaften nicht nur auf den inländischen sozialen Zusammenhalt bei der Klimafrage drängen, sondern auch an die globale Verantwortung der Industrieländer erinnern. Ebenso könnte die Gewerkschaft die Chance ergreifen, Klimaschutz als Umverteilungsinstrument zu interpretieren (siehe Debatte um C02-Steuer). Der DGB und seine Einzelgewerkschaften würden als Ganzes öffentlich an Bedeutung in der gegenwärtigen Debatte um den geeigneten Klimaschutz gewinnen und insbesondere der DGB Münster würde durch den Streikausruf bundesweit eine Vorreiterrolle einnehmen und würde für zahlreiche weitere Stadtverbände Vorbild sein.“

Fridays for Future Münster ruft deshalb den DGB Münster auf, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie würden sich über eine Einladung zur nächsten DGB-Vorstandssitzung freuen, um über die Möglichkeiten eines gemeinsamen Streiktages zu sprechen.

  1. Zitat: „Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften unterstützen das Klima-Abkommen von Paris und die europäischen Klimaziele. Um den Klimawandel aufzuhalten, muss schrittweise auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas verzichtet werden, um den C02-Ausstoß zu reduzieren.“
    https://www.dgb.de/themen/++co++640d2b94-9bd4-11e9-aaa9-52540088cada
  2. „Streikt mit uns!“
    https://www.sueddeutsche.de/kultur/greta-thunberg-fridays-for-future-streik-1.4459464
  3. Baustopp droht wegen zu viel Sonne
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arbeitnehmerschutz-baustopp-droht-wegen-zu-viel-sonne-16255782.html
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