Zum Leben zu wenig

Arm trotz Erwerbseinkommen

● Jeder Fünfte in Deutschland ist arm ●

Mehr als drei Millionen Erwerbstätige können von ihrer Hände Arbeit nicht leben und haben ein Einkommen, dass unterhalb der Armutsgrenze liegt. Das sind ein Viertel mehr als noch 2008.
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Das berichtet die Saarbrücker Zeitung und bezieht sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts. Als arm gilt in der Bundesrepublik, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat, inklusive Wohn- und Kindergeld. In Deutschland sind das nach Steuern im Moment 979 Euro. Insgesamt sind sogar 16,2 Millionen Einwohner in Deutschland von Armut betroffen und damit auch von sozialer Ausgrenzung. Das ist jeder Fünfte.

Die Folgen sind erheblich: 379.000 Arbeitnehmer konnten 2013 ihre Miete nicht pünktlich bezahlen, 417.000 heizen deutlich weniger als nötig wäre und bei über eine halbe Millionen Deutsche bleibt jeden zweiten Tag die Küche kalt. Jeder zweite der Berufstätigen, die unter dem Existenzminimum leben, kann sich nicht einmal eine Woche Urlaub im Jahr leisten. „Die Zahl der Erwerbstätigen, die mit ihrem Einkommen knapp unter oder geringfügig über den staatlichen Hartz-IV-Leistungen liegen, ist erschreckend hoch“, stellt Ulrike Mascher, die Präsidentin des größten deutschen Sozialverbands VdK, in der Saarbrücker Zeitung fest. Offenbar müsse das Wohngeld angehoben werden, fordert sie.