Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) kritisiert das System der Familienförderung in Sachen Geld in Deutschland als zutiefst sozialungerecht. Während die Spitzenverdienenden durch die Kinderfreibeträge bei der Einkommensteuer schon jetzt eine monatliche Entlastung von bis zu 370 Euro haben, beträgt das Kindergeld für alle lediglich 250 Euro. Der Staat verzichte durch diese Bevorteilung sehr wohlhabender Familien auf zusätzliche Einnahmen in Höhe von rund 3,5 Milliarden Euro pro Jahr, die für die Unterstützung bedürftiger Familien dringend nötig wären, so die AWO. Laut einer Ende 2024 vorgestellten Studie im Auftrag der AWO beziehen etwa 4,5 Millionen Haushalte in Deutschland nur das Kindergeld. 4,2 Millionen einkommensstarke Haushalte können dagegen neben Kindergeld zusätzlich steuerliche Kinderfreibeträge geltend machen.
Die durchschnittliche zusätzliche Entlastung durch die Kinderfreibeträge bei Familien mit mittleren Einkommen liegt nur bei knapp 400 Euro im Jahr. Familien mit gehobenem Einkommen werden jedoch mit zusätzlich rund 1000 Euro gefördert. Bei den reichsten Haushalten sind es sogar 1400 Euro pro Jahr, die sie zusätzlich zum Kindergeld vom Staat erhalten.
Quelle: Verbandsnachricht A-Info Nr. 221