Wohnen

Bauland in Gemeinschaftshand: Linke fordert Bodenpreisdeckel

Spekulation mit Grund und Boden durch soziale Bodenpolitik beenden. Das will die Bundestagsfraktion der Linken nach Vorstellung des Abschlussberichts der Baulandkommission.

„Die Empfehlungen der Baulandkommission sind mehr als enttäuschend. Das Herumdoktern an den Symptomen wird die Spekulation mit Grundstücken und die dadurch steigenden Mieten und Baupreise nicht in den Griff bekommen“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik der Fraktion Die Linke.

Caren Lay, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag. Foto: Die Linke im Bundestag.

Die Bundestagsfraktion schlägt vor:

  • eine Rekommunalisierungsstrategie mit dem Ziel, dass mindestens 30 Prozent der Flächen den Kommunen gehören,
  • einen Verkaufstopp öffentlicher Grundstücke an Private,
  • einen Bodenpreisdeckel und
  • die Abschöpfung leistungsloser Gewinne.

Lay weiter:

„Eine Erleichterung des Baugebots und eine Verlängerung des kommunalen Vorkaufsrechts sind die einzig zählbaren Empfehlungen, die die Kommission vorlegt. Das ist ein Armutszeugnis angesichts der schwindelerregenden Bodenpreise, die massiv zu explodierenden Bau- und Mietpreisen beitragen. Die Parteien der GroKo sollten sich einmal an die Debatten der 1970er Jahre erinnern. Damals lagen Vorschläge für eine soziale Bodenpolitik auf dem Tisch. Diese sollten aufgegriffen werden, um die Bodenfrage als Schlüssel für bezahlbare Mieten zu lösen.

Die Vorschläge der Kommission sind in keinem Fall ausreichend, um die Spekulationen am Bodenmarkt zu beenden. Dazu braucht es weitergehende Maßnahmen. Der Verkauf von Grundstücken an Private muss aufhören. Vielmehr sollten Grundstücke im Rahmen des Erbbaurechts vergeben werden. Ein weiterer Schlüssel ist die Bodenbevorratung. Alle Städte sollten darauf hinarbeiten, dass ihnen 30 Prozent der kommunalen Fläche gehören. Dazu muss der Bund Bodenfonds auflegen und die Kommunen finanziell unterstützen. Es muss ganz klar sein: Grund und Boden gehören in öffentliche Hand, das ist der Schlüssel für eine soziale Bodenpolitik.“

Deshalb habe die Linksfraktion in der letzten Sitzungswoche einen „10-Punkte-Plan“ für eine soziale Bodenpolitik beschlossen. „Damit wäre der dringend notwendige Neustart in der Bodenpolitik möglich, nicht aber mit den zahnlosen Empfehlungen der Baulandkommission“, so Lay.

Das Positionspapier von Caren Lay kann hier heruntergeladen werden: „Bauland in Gemeinschaftshand – 10-Punkte-Plan für eine soziale Bodenpolitik“.

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